Aufklärung zum Thema Drogen

Kurznotizen zu Cannabis

Hier findest Du Kurznotizen zum Thema „Cannabis“. Alles, was zu kurz ist, um ein eigener Bericht zu werden, wird von mir hier gesammelt… Viel Spaß beim Lesen!

Führerschein-Verlust

(09/2001) Wer bekifft im Auto erwischt wird, kann sogar dann seinen Führerschein entzogen bekommen, wenn die Fahruntüchtigkeit nur vermutet wird. Auffälligkeiten wie eine verwaschene Aussprache oder verzögerte Antworten reichten aus, entschied das Landgericht Coburg (QS 80/81). Es wies die Klage eines Autofahrers ab, der der Polizei nicht durch Fahrfehler, sondern als Gurtmuffel aufgefallen war.
[Quelle: DIE WOCHE, 17.08.2001]

Medikament-Zulassung für Cannabis?

Der Präsident der Berliner Ärztekammer, Günther Jonitz, unterstützt den Vorstoß der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Christa Nickels (Grüne), das Rauschmittel Cannabis künftig als Medikament zuzulassen. Nickels hatte erklärt, sie rechnet damit, dass es noch in dieser Legislaturperiode eine Erlaubnis zum Verschreiben von Haschisch-Produkten geben werde.
[Quelle: Die Welt Online, zitiert bei Netdoktor.de]

>>> Nachdem ihre Verfassungsbeschwerden gegen das Cannabisverbot gescheitert sind, wollen acht Patienten vor allen deutschen Oberlandesgerichten für den legalen medizinischen Einsatz der Droge kämpfen. Die Zulassung von Haschisch auf Rezept, die die Bundesdrogenbeauftragte Christa Nickels noch für diese Legislaturperiode angekündigt hat, dauert den an HIV, Multipler Sklerose oder Epilepsie erkrankten Betroffenen zu lange.

[Quelle: Die Tageszeitung (taz), dpa, 15.03.2000, S. 2, zitiert bei Netdoktor.de)

High besser am Steuer?

(10/2000) LONDON – Oje, diese Studie wird den Verkehrsministern gar nicht schmecken: Eine Regierungsstudie in Großbritannien ergab, dass Autofahrer unter dem Einfluss von Cannabis weniger Unfälle bauen. 15 Briten, die regelmäßig das Rauschgift rauchen, wurden vier Wochen lang am Simulator getestet, berichtet die Sunday Times. Fazit: High sind die Autofahrer am Steuer vorsichtiger, sie fahren defensiver. Das gilt allerdings nicht für Menschen, die Cannabis zum ersten Mal rauchen: Denen wird sehr leicht schlecht am Steuer.
[Quelle: Berliner Kurier vom 13.08.2000, zitiert in „Hanfblatt“ 10/2000]

Synthetisches Cannabis in Deutschen Apotheken

(10/2000) THC Pharm hat die Erlaubnis erhalten, Apotheken in Deutschland mit Dronabinol (THC) zu beliefern, damit diese daraus entsprechende arzneiliche Zubereitungen (Kapseln, Tinkturen) selbst herstellen können. Dronabinol von THC Pharm kostet 1.200 DM pro Gramm. Bisher bestand in Deutschland nur die Möglichkeit, THC in Form des Fertigarzneimittels Marinol aus den USA oder als Apothekenzubereitung bei einer Frankfurter Apotheke zu beziehen. Apotheken, die Interesse haben, Dronabinol zu beziehen, und die Anforderungen für die Aufbewahrung von Dronabinol erfahren möchten, wenden sich direkt an den Hersteller.
[Quelle: Hanfblatt 06/2000, gefunden von Psychonaut]

Wohnung des Soul-Poeten Xavier Naidoo durchsucht

(07/2000) Mannheim. Xavier Naidoo, Mannheimer Soul-Poet, kommt nicht aus den Schlagzeilen: zuerst wurde er wegen Fahrens ohne Führerschein ertappt – jetzt auch noch wegen Drogen. Die Staatsanwaltschaft Mannheim bestätigte gestern eine Hausdurchsuchung bei dem 28-jährigen Sänger. Dabei waren am Donnerstag Drogen gefunden worden. Nach einem Pressebericht handelt es sich um eine „geringe Menge Marihuana“. Der Mannheimer Oberstaatsanwalt Wolfgang Kneip wollte dies weder bestätigen noch dementieren. Zu Einzelheiten im laufendem Ermittlungsverfahren äußerte er sich nicht. Mit Ergebnissen rechnet er frühestens in einigen Wochen.

Der Sänger, der mit dem Hit „Nicht von dieser Welt“ bekannt wurde, hatte die Ermittler durch ein interview mit der illustrierten „Bunten“ selbst auf die Spur geführt. „Ich rauche eigentlich ziemlich viel Marihuana. Mehr brauch ich nicht.“, hatte Naidoo gesagt. Laut Staatsanwaltschaft habe man deshalb „von Amts wegen“ ermitteln müssen.
[Quelle: dpa-meldung vom 29-07-2000]
[Anmerkung von Psychonaut: Seit vorsichtig mit Selbstbekenntnissen. Zwar ist es in einem gewissen Sinne politisch korrekt zu seinem Cannabis-Konsum zu stehen. Doch die Konsequenzen lassen oft nicht lange auf sich warten.]

Höheres Krebsrisiko durch Marihuana

(06/2000) Das Rauchen von Marihuana birgt ein höheres Risiko für Lungenkrebs als der Konsum normalen Tabaks. Zu dieser Einschätzung gelangten amerikanische Wissenschaftler. Demnach begünstigt regelmäßiger Marihuana-Konsum das Wachstum von Tumoren. Als Auslöser steht das so genannte THC in Verdacht, das die Rauschzustände beim Marihuana-Rauchen auslöst. THC schwächt offenbar die Fähigkeit des Körpers, Tumore zu bekämpfen. Diese Wirkung wurde zumindest am Immunsystem von Mäusen festgestellt. Frühere Forschungen hatten bereits ergeben, dass durch THC die Körperabwehr gegen Bakterien und Vieren beeinträchtigt wird, Weil Marihuana-Raucher wesentlich tiefere Züge inhalieren als Zigaretten-Raucher, lagert sich außerdem viermal soviel Teer in ihren Lungen ab.
[Quelle: BBC, 20.06.00 – Forschung Jonsson Center, University of California, Los Angeles, Veröffentlichung im Journal of Immunology]
[Anmerkung von Psychonaut: Durch die Vielzahl der widersprüchlichen ‚Forschungsergebnisse‘ könnte der Verdacht aufkeimen, dass das Krebspotential von Cannabis ein Politikum wird. Immerhin finden andere Wissenschaftler heraus, dass Cannabis gegen Hirntumore wirksam sein kann.]

Disco-Drogen im Straßenverkehr

(05/2000) Seit Anfang der 90er Jahre werden von Drogenkonsumenten zunehmend mehrere Rauschmittel gleichzeitig eingenommen. Der reine Heroin- oder Kokainkonsument ist zur Ausnahme geworden. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Universität Würzburg. Auf einem rechtsmedizinischen Kolloquium ihrer Universität stellten sie eine Studie vor, in deren Verlauf unter anderem Disco-Besucher untersucht wurden.

Insgesamt hatten sich 255 Personen, die unter akutem Drogeneinfluss standen, auf freiwilliger Basis untersuchen lassen. Fast die Hälfte von ihnen hatte Cannabis konsumiert, berichteten die Forscher. Cannabis könne nicht mehr als Einstiegsdroge bezeichnet werden. Diese Funktion hätten inzwischen die Aufputschmittel aus der Gruppe der synthetischen Amphetamin-Abkömmlinge übernommen.

Bei den Testteilnehmern konnte unter anderem die Einnahme von Amphetaminen, Ecstasy und in wenigen Fällen Kokain, nachgewiesen werden. Fast ein Viertel der Probanden hatte mehr als nur eine Droge im Blut. Über 40 Prozent der Drogenkonsumenten hatten allerdings keinen Alkohol getrunken. Gerade im Straßenverkehr, so die Forscher, könne das Probleme bereiten.

Drogen-Konsumenten fallen selten durch Ausfallerscheinungen auf, wie sie nach Alkoholkonsum auftreten. Außerdem bestehen keine Erfahrungen mit Grenzwerten, die den Promillegrenzen vergleichbar wären.
[Quelle: WDR5 gesendet am 12.05.99]

Führerschein weg wegen Verdacht auf Haschischkonsum

(05/2000) Weigert sich ein Autofahrer eine Haarprobe – sie wird benötigt, um den Konsum von Haschisch auszuschließen bzw. nachzuweisen – abzugeben, damit eindeutig festgestellt werden kann, ob er zum Führen von Fahrzeugen geeignet ist, so darf die Behörde seinen Führerschein bei berechtigten Zweifeln einziehen.

Bei einer Fahrzeugkontrolle wurden im Auto des Klägers drei Gramm Haschisch gefunden, weshalb die Verkehrsbehörde ein Gutachten über seine Eignung zum Führen von Fahrzeugen forderte. Der Kläger ließ sich gründlich verkehrsmedizinisch untersuchen und gab dabei zu gelegentlich Haschisch zu rauchen. Eine Haarprobe, die eine Eignung hätte eindeutig belegen können, blieb der Mann jedoch schuldig. Das Landratsamt forderte daraufhin die Abgabe seines Führerscheins. Hiergegen wandte sich der Betroffene – ohne Erfolg. Denn nach Auffassung des VGH München dufte die Behörde wegen konkreter Anhaltspunkte zu Recht auf seine fehlende Kraftfahreignung schließen.
[Quelle: WDR, 2000-02-10, VGH München 1999-06-29 11 B 98.1093]

Cannabis zur Linderung von MS-Symptomen im Tierversuch erfolgreich

(03/2000) Dass Cannabis nicht nur ein Rauschmittel ist, sondern auch ein wirksames Mittel gegen neuromuskuläre Störungen sein kann, hat jetzt eine britische Studie gezeigt.

Mit Hilfe von Tierversuchen konnten die Forscher nicht nur erstmals den medizinischen Nutzen von Cannabis bei Symptomen nachweisen, die für Multiple-Sklerose-Patienten typisch sind. Sie konnten zudem zeigen, wie der Naturstoff wirkt: Offenbar steuert er die Muskeltätigkeit, indem er bestimmte Rezeptoren im Gehirn besetzt. Die Wissenschaftler des University College London und der Multiple Sclerosis Society von Großbritannien und Nord Irland haben ihre Untersuchungsergebnisse in der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature veröffentlicht.

Die britischen Forscher haben Mäusen mit MS-Symptomen Cannabinoide verabreicht und deren Wirkung auf Spasmen und Zittern der Gliedmaßen beobachtet. Dazu haben sie sowohl die Steifigkeit der Mäusebeine gemessen als auch die Frequenz des Zitterns. So stellten sie fest, dass sich das Befinden der kranken Mäuse innerhalb weniger Minuten nach der Cannabinoid-Gabe verbesserte. Die lindernde Wirkung hielt einige Stunden an. Und die Wissenschaftler konnten zwei Rezeptoren ausfindig machen, die für die Spasmen und das Zittern der untersuchten Mäusen offenbar eine entscheidende Rolle spielen. Denn wurden diese Rezeptoren nach der Cannabinoid-Gabe durch Antagonisten blockiert, verschlimmerten sich die Symptome wieder. Bereits seit einigen Jahren ist bekannt, dass Cannabinoide bestimmte Rezeptoren des Gehirns und des Zentralen Nervensystems stimulieren können. Die getesteten Cannabinoide sollen schon bald an MS-Patienten getestet werden. Ziel weiterer Forschung ist es, Medikamente zu entwickeln, die zwar die lindernde nicht aber die berauschende Wirkung der Cannabinoide haben.
[Quelle: Andrea Hoferichter, AlphaGalileo und Nature (Band 403, Ausgabe 6773, 2. März 2000) ]

Unfallstudie widerlegt Verkehrsgefahr von Hanf

(03/2000) Fahrer unter dem Einfluss von Cannabis gehen ein geringes Unfallrisiko ein, wie Forscher an der Universität von Adelaide am 19. Oktober 1999 erklärten. Aufgrund der umfangreichsten je unternommenen Forschungsarbeit über die Verflechtung von Drogengebrauch und Verkehrsunfällen steht einmal mehr die Kontrollhysterie besonders in Deutschland mehr als in Frage. Sie erfüllt internationale Forschungsstandards und könnte auch hier zu einer wichtigen Quelle für juristische Auseinandersetzungen werden.

Das Forschungsteam untersuchte Blutproben von 2.500 Fahrern und stellte fest, dass diejenigen mit Marihuana-Spuren keine größere Wahrscheinlichkeit eines Unfalls hatten als diejenigen, bei denen keinerlei Drogen festgestellt worden waren. Die Ergebnisse zeigen – wie die der National Highway Transportation Administration – dass Alkohol die bei weitem führende Ursache für drogenbezogene Verkehrsunfälle darstellt, während Cannabis statistisch als Crash-Ursache zu vernachlässigen ist.

Der Studienleiter, Dr. Jason White, sagte, dass Alkohol „die größte Beeinträchtigung der Fahrfähigkeit darstellt und die Einflüsse anderer Drogen demgegenüber sehr klein sind“. Er zieht den Schluss, dass Cannabisgebraucher selten in Autounfälle verwickelt sind, weil sie „die einschränkenden Einflüsse der Droge kompensieren. Sie sind vorsichtiger, weniger risikobereit und fahren langsamer“.
[Quelle: Wissenschaftsticker]

Marihuana gegen Hirntumore

(03/2000) Ein Bestandteil von Marihuana könnte als Waffe gegen Hirntumore eingesetzt werden. Zumindest in Versuchen an Ratten war die Substanz erfolgreich, berichten spanische Forscher. Sie hatten dreißig Tiere mit Cannabis-Extrakten behandelt. Bei zehn Tieren konnte der Tumor zerstört werden, bei einem weiteren Drittel wurde zumindest die Lebenserwartung deutlich verlängert.

Die Forscher experimentierten mit einem besonders bösartigen Tumor, der sich im Hirnstamm ansiedelt. Er tritt beim Menschen meist schon in der Kindheit auf und ist sehr schwer zu behandeln. Kann er aufgrund seiner Lage nicht operativ entfernt werden, haben die Patienten nach dem ersten Auftreten des Tumors meist nur noch ein Jahr zu leben.

In den Ratten-Versuchen waren derartige Tumore den Tieren ins Hirn eingepflanzt worden. Danach spritzten die Forscher das Cannabis-Extrakt direkt ins Tumor-Gewebe. Der Wirkstoffe setzt nach Angaben der Forscher eine chemische Kettenreaktion in Gang, die letztendlich die Krebszellen zerstören kann. Erste Versuche am Menschen soll es im nächsten Jahr geben.
[Quelle: BBC, 1.3.2000 (Forschung: Dr. Manuel Guzman, Complutense University)]

Marihuana – die verbotene Medizin

(12/1999) Die meisten Menschen verbinden mit den Cannabisprodukten Haschisch oder Marihuana in erster Linie Sucht und Illegalität. Selbst medizinische Anwendungsmöglichkeiten dieser Rauschmittel sind weitestgehend noch wenig erforscht und ungenutzt. Am Derriford Hospital in Plymouth soll in den nächsten drei Jahren die schmerzlindernde Wirkung von Cannabisprodukten an Multiple Sklerose-Patienten (MS) untersucht werden. MS ist eine Autoimmunkrankheit, bei der Zellen des zentralen Nervensystems zerstört werden. Patienten fordern bereits seit Jahren ein Medikament, das zur Linderung ihrer chronischen Schmerzzustände geeignet ist. Nicht selten verstoßen Betroffene gegen das Gesetz, wenn sie Cannabis-Produkte auf der Straße kaufen. Für die Forschungen wird vom Medical Resaerch Council (MRC) ein Etat von 950.000 Pfund zur Verfügung gestellt.

Seit Oktober werden in der Berliner Charité -Klinik Tumorpatienten mit der verbotenen Medizin behandelt. Im Rahmen dieser ersten Europäischen Studie sollen auch andere medizinische Einsatzmöglichkeiten der Cannabis-Substanzen untersucht werden. Die Hanfpflanze besitzt mehr als 400 Inhaltsstoffe, die neben ihren schmerzlindernden Eigenschaften auch zur Behandlung anderer Leiden geeignet sein könnten. So fördern sie den Appetit, was insbesondere bei HIV- oder Krebs-Patienten mit starker Gewichtsabnahme vorteilhaft wäre. In drei bis vier Jahren erwartet das britische Pharmaunternehmen GW Pharmaceutical Products, ein Medikament auf Cannabis-Basis auf den Markt bringen zu können – selbstverständlich verschreibungspflichtig.
[Quelle: Thomas Niemann und Reuters – zitiert aus dem BDW-Newsticker]

Ecstasy und Cannabis führen zu Gedächtnis-Schwund

(06/1999) Konsumenten der Drogen Ecstasy und Cannabis haben ein schlechtes Gedächtnis. Das behaupteten jetzt Jacqui Rodgers und Dave Sanders auf dem jährlichen Treffen der British Psychological Society in Belfast. Die Wissenschaftler haben Menschen, die regelmäßig Ecstasy oder Cannabis zu sich nahmen einem standardisierten Gedächtnis-Test unterzogen.

Die Drogenkonsumenten mußten dazu Geschichten nacherzählen. Die Liebhaber von Drogen haben nach Angaben der Wissenschaftler deutlich mehr Details einer Story vergessen als Nichtkonsumenten. Darüber hinaus waren sich die Drogenkonsumenten ihrer kognitiven Defizite nicht bewusst: Sie hielten ihre Gedächtnisleistungen für normal, meldet die Nachrichtenagentur Alphagalileo.

Anmerkung: Wo ist die Ursache und wo die Wirkung? Führt Cannabis zu Gedächtnis-Schwund (=Ursache)? Oder neigen Menschen mit einem Charakter, der zu einem schlechten Gedächtnis tendiert, eher zu Cannabis (=Wirkung)? Ja, ja, die Wissenschaft kann schwierig sein…

Realitätsverlust

(05/2000) „Großes hat wieder einmal unsere Polizei vollbracht: Im Rahmen einer Großrazzia konnte sie am 27. Januar 1999 nach großartigen Ermittlungen eine ‚Großdealerin‘ festnehmen.
Die 40jährige hatte im letzten halben Jahr bei mehreren Fahrten schier unvorstellbare Mengen von bis zu 50 Gramm Haschisch und Marihuana eingeführt, ohne es zu verzollen. Der Polizeibericht weiter: ‚In den letzen zweieinhalb Monaten verkaufte die 40jährige das Gift täglich an zehn Süchtige.‘

Puh, liebe Ordnungshüter, da seid ihr ja so gerade noch der Aufklärung von der Schippe gesprungen. So aber bleibt alles beim Alten und Falschen: Haschisch ist nicht, wie subversive Kreise in der Regierung und anderswo behaupten, eine weiche Droge, sondern vielmehr ein knallhartes ‚Gift‘; dessen Konsumenten sind nicht etwa Menschen, deren Verständnis von sinnlichem Genuss über weinseliges Lallen hinausgeht [… eine Anspielung auf den Alkohol…], sondern eben grundsätzlich ‚Süchtige‘. Allesamt!

Wie viele Jahre an Aufklärung und wie viele Versuche, ein Genussmittel, das de facto jeder Zweite unter Vierzig schon mal / gelegentlich / regelmäßig konsumiert (hat) zu entkriminalisieren, auch um auf den Schreibtischen der Ermittler Platz für Wichtigeres zu schaffen, sind an dieser Pressemitteilung eigentlich vorbeigegangen? Wäre man böswillig, könnte man die Frage aufwerfen, ob deren Autor vorher einen kurzen Abstecher in die Asservatenkammer unternommen hat. Doch es gibt sicher andere Erklärungen für diese Form für Realitätsverlust.“
[Quelle: Krefelder Szene-Magazin „Stadtmagazin“ im April 1999]

 

Image: © Tyler Olson / Dollar Photo Club

Ein Kommentar

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  1. Justi says:

    nur ein Bluttest hat eine rechtlich verwertbare Grundlage. Der Wischtest ist ausschliesslich da, um den “Verdacht” zu erhärten.