Aufklärung zum Thema Drogen

Psilocybin-Erfahrungen von Gordon R. Wasson

– Zitat aus „Handbuch der Rauschdrogen“ –

Wie bei allen Halluzinogenen wird der Rausch durch die Erwartungen geprägt, die der berauscht in ihn setzt („Set“), und durch die Umwelt, in der er stattfindet („Setting“). Als Beispiel dafür zitieren wir die Berichte der beiden Männer, die sich besonders um die Entdeckung des Psilocybins verdient gemacht haben. Gordon R. Wasson nahm den Pilz in der verräucherten Hütte einer curandera, die mit Hilfe des Halluzinogens durch Raum und Zeit reiste und Fragen an die Geister beantwortete:

‚Die heiligen Pilze Mexikos ergreifen den Esser mit unwiderstehlicher Gewalt. Sie führen zu einer vorübergehenden … Pseudoschizophrenie, während der Körper bleischwer auf der petate, der Matte. Liegt, während man Notizen macht und Erfahrungen mit dem Nachbarn austauscht, während die Seele zu den Enden der Welt, und tatsächlich zu anderen Existenzebenen davonfliegt … Ich selbst hatte Halluzinationen. Was ich sah, sah ich klarer als alles, was ich je zuvor gesehen hatte. Zuletzt schaute ich mit den Augen der Seele, nicht mehr durch die großen Linsen meiner natürlichen Augen … Alle meine Visionen besaßen eine Qualität der Ursprünglichkeit: Sah ich das Chorgestühl einer … Kathedrale, so war es nicht schwarz von Alter und Weihrauch, sondern so frisch, als wäre es gerade geschnitzt aus der Hand des Meisters gekommen. Die Paläste, Gärten, Meeresküsten und Berge, die ich sah, trugen jenen Ausdruck der Neuhit, der frischen Schönheit, der uns alle gelegentlich wie ein Blitz überfällt … Es ist ein seltsames Gefühl: mit der Geschwindigkeit des Gedankens wird man an jeden Ort versetzt, an den man sich wünscht, und man ist dort, ein vom Körper gelöstes Auge, frei im Raum, sehend, ohne gesehen zu werden, unsichtbar, körperlos.“

Quelle: „Handbuch der Rauschdrogen“ Seite 325