Aufklärung zum Thema Drogen

Die Designerdroge „GHB“

– Ein Bericht von G.C. Rump –

GHB bekommt man in verschiedenen Zubereitungen im Chemikalienhandel, aber nicht ohne Endverbrauchserklärung. Illegal ist die Substanz in Deutschland also nicht, sie steht nicht in den Anlagen zum BTMG. Meine frühere Auffassung, dass GHB Kokain Konkurrenz machen kann, muss ich relativieren: Der Umgang mit GHB ist sehr viel komplizierter.

GHB-Gebrauch erfordert 1. eine sehr genaue Waage und 2. einiges Experimentieren mit der Dosierung. Die Grundregel ist: Ausgangsdosis 1 g bei 50 kg Biomasse, 1,4 g bei 70 kg, 2 g bei 100 kg usw. GHB wirkt auch nur bei nüchternem Magen. Es muss getrunken werden, Pulver schniefen heißt praktisch good bye Schleimhaut.

Erfreulich ist: GHB ist eine natürlicherweise im Körper vorkommende Substanz, daher ist die Gefahr von Sucht (und Abhängigkeit) wohl kaum höher als etwa bei Schokolade. Unerfreulich bleibt weiterhin, dass bei Überdosierung akute Lebensgefahr besteht. Die Gefahr der Überdosierung besteht vor allem bei Schwarzmarkt-Zubereitungen, und da vor allem in flüssiger Form. Denn wer weiß schon, wieviel Wirkstoff in der Phiole ist? Es kann eine Ampulle Schwarzmarkt-GHB ausreichen, um ins Koma zu fallen. Im Krankenhaus ist kaum feststellbar, was das Koma ausgelöst hat, wenn den Ärzten nicht gesagt wird, dass GHB im Spiel ist („Anticholium“ ist Antidot).

Auch unerfreulich: Vor allem Frauen wird davon schnell übel. Bei einer Anzahl von Männern wirkt es – auch nüchtern genommen – praktisch gar nicht. Der „Crash“ ist offenbar auch individuell abhängig. Manche verspüren ihn nach einer Dosis stark, manche können eine Nacht lang durchsalzen und haben allenfalls leichte (!) Kopfschmerzen, die mit zwei Aspirin weg sind. Über Langzeitwirkungen ist (mir) wenig bekannt.

Am besten lässt man die Finger davon, vor allem von schwarz hergestelltem GHB. Es entsteht, grob gesprochen, durch das Zusammenkippen von Lackabbeizer mit Klo- Reiniger. Und wer nimmt schon so etwas gerne zu sich?

[Quelle: G.C. Rump]

Nachtrag

03/2001 Es gab Leserstimmen, die den Darstellungen dieses Artikels widersprachen. Die Informationen zu Designerdrogen scheinen recht widersprüchlich zu sein. Dies ist sicherlich eine Auswirkung des Verbotes: Die Forschung kommt nicht voran.

 

Image: © aaabbc / Dollar Photo Club

3 Kommentare

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  1. Rosa says:

    Vom Konsum von GHB ist (wie von einigem anderen) ohne Ausnahme abzuraten. Leider kann ich aus Erfahrung sprechen: Meine Tochter entwickelte eine heftige Abhängigkeit (natürlich ist Polytoximanie im Spiel). Einige Male fiel sie lebensgefährlich ins Koma. Entzugsversuch mehrere Male – auch lebensgefährlich!!! Es kann sich im Nu körperliche und psychische Abhängigkeit entwickeln.
    Nach einigen Tagen oder Wochen ist der Entzug noch nicht vollzogen. Von psychosozialen und Lebens-Aufgaben ist schon gar nicht zu reden.
    Im übrigen kann eine Überdosis bereits tödlich sein – eine junge Frau unserer Bekanntschaft ist seit dem Sommer tot.

    Bitte warnen Sie in allen Artikeln ohne Einschränkung und vor GHB oder GBL – es ist zur Trenddroge geworden von jungen Leuten, die Gefahr laufen, ihr Leben einfach weg zu werfen.

  2. Cortex says:

    Ich kann mich dem letzten Artikel von Rosa nur anschließen. Ich habe selbst über mehrere Jahre GHB konsumiert. Die psychische Abhängigkeit und das Verlangen zum Konsum entwickelt sehr schnell. Da ich anfangs keine Nebenwirkungen oder „Kater“ verspürte, habe ich es rasch in den Alltag eingebaut. Bereits nach einem Konsum von wenigen Tagen hatte ich heftige Entzugssymptome, die fast nicht mehr auszuhalten waren. Deshalb habe ich ständig weiterkonsumiert. Ich war insgesamt 9x auf Intensivstation wegen Überdosierung, ich hatte jedesmal ein riesen Glück.
    Bei einem stationären Entzug bekam ich Halluzinationen und heftige Angstzustände…
    Das schlimmste habe ich zwar nach 4 Tagen überwunden, aber ich war anschließend fast 2 Jahre nicht mehr in der Lage unter Leute zu gehen, hatte starke Ängste und schlimme Depressionen!

    Ich möchte jedem davon abraten GHB oder GBL zu nehmen. Außerdem möchte ich vor allem Frauen warnen – ich habe des öfteren gehört, dass GHB auf Partys heimlich in Getränke gemischt werden!! Man ist in höheren Dosierungen narkotisiert und nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Sollte ein Getränk chemisch riechen oder schmecken (GBL), sofort einen Arzt aufsuchen. GHB schmeckt seifig-salzig und ist geruchslos. In Getränken ist es nur schwer auszumachen, also Getränke nie unbeaufsichtigt stehen lassen!

  3. Patrick says:

    Ohman, Ich kann meinen vorrednern/inen
    nur Zustimmen.
    Ich bin selbst von diesem Zeug verflucht, ich hole es mir immer wieder und Ständig obwohl ich davor schon soviele grauenhafte entzüge gemacht habe. Mittlerweile habe ich eine halbjährige Langzeittherapie beantragt aber bis das soweit ist werde ich wohl oder übel weiter Konsummieren meine geschätzte Tagesdosis verläuft sich auf ca 40ml Gbl pro Tag

    Also Leute lasst ja die Finger von dem Zeug da steckt echt der Teufel drinne und das schlimme ist wers einmal nimmt der weis wies schmeckt. Man nennt es imo ment nicht auch umsonst flüssige herroin oder herroin für arme