Aufklärung zum Thema Drogen

Bringt Cannabis das Gehirn zum Schrumpfen?

– aus dem WIS -Ticker –

Als Marihuana in den Flower-Power-Jahren der 70er zur Kultdroge avancierte, wurden rasch die Zeigefinger gezückt und eine medizinische Studie warnte gar vor der Gefahr, das Gehirn könne im Dunst zu vieler Joints zu schrumpfen beginnen. Die kürzlich in „NeuroReport“ erschienenen Arbeiten von Robert I. Block, University of Iowa Health Care, zeigen nun allerdings, dass auch nach langfristigem Genuss von Marihuana offenbar keine Atrophie des Gehirns, keine Verringerung des Volumens also, zu erwarten ist.

Dazu wurden mithilfe des Magnetresonanztomografie die Gehirnvolumina von Testpersonen, die im Durchschnitt über vier Jahre Marihuana rauchten mit denen abstinenter Personen verglichen. Irgendwelche signifikanten Abweichungen der Volumina des Gehirns als Ganzes oder einzelner Regionen davon konnten dabei nicht beobachtet werden. Obwohl die neurologischen Untersuchungsmethoden heute viel besser sind als noch vor dreißig Jahren, will Robert I. Block damit jedoch in keinerlei Weise einen gesundheitlichen „Freibrief“ ausstellen, denn mikroskopisch kleine Veränderungen werden von dieser Methode nicht erfasst. Diese könnten längerfristig aber durchaus zu größeren Schäden führen.

Auf die Durchblutung des Gehirns hat der Drogenkonsum allerdings deutlichen Einfluss. Bei den Personen mit regelmäßigem Marihuanakonsum wiesen die Bilder der Positronen-Emissions-Tomografie vor allem im Kleinhirn einen bis zu 18 Prozent niedrigeren Blutfluss nach. Ob damit eine verringerte Leistungsfähigkeit einher geht, ist bisher noch nicht geklärt. Das Kleinhirn ist vor allem für die Kontrolle von Bewegungen zuständig, es spielt aber auch bei Erinnerung, Wachsamkeit und Denkleistung eine Rolle.

In der Zukunft wollen sich die Forscher vor allem mit den langfristigen Veränderungen beschäftigen. Für die vorliegenden Studien waren nämlich alle Testpersonen nur einen Tag abstinent, so sollten kurzfristige Effekte vermieden werden. Wenn die Symptome der veränderten Durchblutung schon nach einigen Tagen zurück gehen, wird ihre Bedeutung sicher geringer sein, als wenn sie über Wochen oder Monate anhalten.

[Quelle: Joachim Schüring und University of Iowa Health Care]

 

Image: © Sudok1 / Dollar Photo Club

Ein Kommentar

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  1. Oberboss says:

    Hallo, liebe Betreiber dieser ausgezeichneten Seite. Dies ist KEIN Kommentar, sondern eine „Mail“ an Euch, ich fand nirgends ein Kontakthinweis. Den Beitrag, den ich eben verfasst habe, erlitt schlimme Tippfehler, da ich mit meinen 58 Jahren halt eine Lesebrille brauche, diese aber nicht zur Hand hatte. Könntet Ihr, wenn Ihr meinen Kommentar moderiert und falls er veröffentlicht wird, die richtige Adresse meiner Homepage schreiben? Natürlich nicht qqq nach http://, sondern eben http://www.weltblödheit.com, mit ö, nicht oe. Vielen Dank und einen schönen Tag
    Oberboss